Die Generation Z im Unternehmen: Yvonne Vertes von Sikorszky über Erwartungen und Potenziale

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Yvonne Vertes von Sikorszky beleuchtet, welche Anforderungen die Generation Z an Arbeitswelt und Unternehmenskultur stellt – und welche Chancen daraus entstehen.

Die Generation Z bringt neue Werte, Erwartungen und Kommunikationsformen in die Unternehmen. Yvonne Vertes von Sikorszky zeigt, wie Führung, Personalentwicklung und Kultur angepasst werden müssen, um diese Zielgruppe nicht nur zu erreichen, sondern auch langfristig zu binden. Zwischen digitaler Affinität, Wunsch nach Sicherheit und Sinnorientierung steckt viel Potenzial – wenn Unternehmen bereit sind, zuzuhören, mitzugestalten und ihre Strukturen neu zu denken.

Geboren zwischen etwa 1995 und 2010, wächst mit der Generation Z eine neue Arbeitnehmergeneration in den Arbeitsmarkt hinein – digital sozialisiert, gut vernetzt und wertebewusst. Yvonne Vertes von Sikorszky macht deutlich, dass es nicht darum geht, Vorurteile zu bedienen, sondern die spezifischen Merkmale dieser Generation zu verstehen und in unternehmerische Strategien zu überführen. Unternehmen, die frühzeitig auf die Erwartungen der Generation Z reagieren, sichern sich nicht nur junge Talente, sondern gestalten aktiv ihre eigene Zukunftsfähigkeit.

Wertewandel in der Arbeitswelt

Die Generation Z ist mit einem hohen Maß an Unsicherheit aufgewachsen – wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich. Themen wie Klimawandel, politische Instabilität und digitale Dauerverfügbarkeit prägen das Lebensgefühl dieser Altersgruppe. Kein Wunder, dass klassische Karriereversprechen wie Status, Prestige oder Einkommenshöhe an Bedeutung verlieren. Yvonne von Vertes betont, dass junge Talente heute viel stärker auf Sinn, Stabilität und persönliche Entwicklung achten. Der Wunsch nach Sicherheit zeigt sich nicht in der Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber, sondern in der Suche nach klaren Strukturen, ehrlicher Kommunikation und gelebten Werten. Unternehmen, die diese Erwartungen ernst nehmen, schaffen nicht nur Bindung, sondern werden als glaubwürdige Arbeitgebermarke wahrgenommen.

Erwartungen der Generation Z an Arbeitgeber

Die Anforderungen der Generation Z unterscheiden sich deutlich von früheren Generationen. Neben einem guten Gehalt zählen heute vor allem Flexibilität, Feedbackkultur und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ein zentrales Merkmal ist die Forderung nach Mitgestaltung. Junge Mitarbeitende möchten nicht nur Aufgaben erledigen, sondern Sinn erleben, Ideen einbringen und Feedback erhalten. Hierarchien werden eher kritisch betrachtet – Führung muss sich als Begleitung, nicht als Kontrolle verstehen. Zugleich spielt das Thema mentale Gesundheit eine größere Rolle als je zuvor. Unternehmen, die psychische Belastungen ernst nehmen und offene Gesprächsformate schaffen, gewinnen Vertrauen. Auch hybride Arbeitsmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine zeitgemäße digitale Infrastruktur gelten als Mindeststandard.

Was die Generation Z wirklich will

Unternehmen, die mit der Generation Z erfolgreich zusammenarbeiten wollen, sollten folgende Bedürfnisse verstehen:

  • Sinnstiftung: Tätigkeiten sollen gesellschaftlich relevant oder individuell erfüllend sein.
  • Transparenz: Entscheidungen, Prozesse und Unternehmensziele müssen nachvollziehbar sein.
  • Flexibilität: Arbeitszeiten und -orte sollen frei gestaltbar sein – ohne ständige Verfügbarkeit.
  • Wertschätzung: Anerkennung ist nicht nur monetär, sondern emotional und sozial relevant.
  • Feedbackkultur: Regelmäßiger Austausch auf Augenhöhe wird aktiv eingefordert.
  • Digitale Kompetenz: Erwartet wird eine zeitgemäße, nutzerfreundliche IT-Landschaft.
  • Karrierepfade: Entwicklungsmöglichkeiten sollen individuell, realistisch und transparent sein.

Yvonne Vertes von Sikorszky empfiehlt, diese Faktoren nicht als Extraleistung, sondern als Bestandteil einer modernen Arbeitswelt zu begreifen.

Potenziale der Generation Z im Unternehmen

Trotz – oder gerade wegen – ihrer hohen Ansprüche bringt die Generation Z wertvolle Kompetenzen mit: Digitale Souveränität, Lernbereitschaft, kritisches Denken und eine ausgeprägte Haltung zu gesellschaftlichen Themen. Diese Generation stellt unbequeme Fragen, fordert Verantwortungsübernahme ein und denkt systemisch. Yvonne Vertes weist darauf hin, dass genau darin enorme Chancen liegen: Wer bereit ist, diese Impulse zuzulassen, profitiert von innovativen Ideen, Diversität in der Perspektive und frischer Energie. Gerade in Transformationsprozessen können junge Mitarbeitende helfen, festgefahrene Strukturen zu hinterfragen und neue Wege mitzugestalten. Zudem zeigt sich in Studien, dass die Generation Z eine hohe Lernmotivation besitzt – vorausgesetzt, die Inhalte sind relevant, praxisnah und individuell anschlussfähig. Lernformate sollten also anpassbar, dialogisch und interaktiv gestaltet sein.

Yvonne Vertes von Sikorszky über generationengerechte Führung

Die Zusammenarbeit mit der Generation Z verlangt ein Umdenken in der Führung. Klassische Autoritätsmodelle greifen immer weniger. Gefragt ist ein Führungsstil, der auf Augenhöhe agiert, Orientierung bietet und persönliche Entwicklung fördert. Yvonne vonVertesbetont, dass Führungskräfte heute zunehmend Moderations- und Coachingkompetenz benötigen. Es geht nicht darum, Kontrolle auszuüben, sondern Potenziale zu erkennen, Talente zu begleiten und Vertrauen aufzubauen. Dazu gehört auch, Schwächen einzugestehen, Dialog zuzulassen und Fehler nicht zu sanktionieren, sondern als Lernmöglichkeit zu nutzen.Gleichzeitig ist Klarheit gefragt: Regeln, Zuständigkeiten und Erwartungen müssen eindeutig kommuniziert werden. Die Generation Z schätzt Offenheit – aber ebenso Struktur. Führung bedeutet in diesem Kontext: Orientierung geben, nicht dirigieren.

Kommunikation als Beziehungsgestaltung

Die Art und Weise, wie kommuniziert wird, ist für die Generation Z entscheidend. Während frühere Generationen mit Informationsweitergabe zufrieden waren, erwartet die heutige junge Belegschaft Beteiligung, Austausch und digitale Erreichbarkeit. Kommunikationskanäle wie Chat-Tools, Videocalls oder kollaborative Plattformen gehören selbstverständlich zum Arbeitsalltag. Yvonne Vertes weist darauf hin, dass Kommunikation heute nicht nur effizient, sondern beziehungsstiftend sein muss. Dazu gehört, Feedback aktiv zu ermöglichen, Konflikte transparent zu besprechen und auch Raum für informellen Austausch zu schaffen – insbesondere im hybriden Umfeld. Die Qualität der Kommunikation hat unmittelbaren Einfluss auf Motivation, Bindung und Produktivität.

So gelingt die Integration der Generation Z

Unternehmen, die die Generation Z erfolgreich integrieren möchten, können folgende Maßnahmen gezielt einsetzen:

  • Mentoringprogramme: Erfahrung trifft Neugier – wechselseitiger Austausch zwischen Generationen stärkt Verständnis.
  • Reverse Mentoring: Junge Mitarbeitende coachen ältere Kolleg*innen in digitalen Themen.
  • Onboarding neu denken: Interaktive, visuelle und mobile Formate fördern frühe Bindung.
  • Projektverantwortung früh ermöglichen: Autonomie motiviert und stärkt die Entwicklung.
  • Transparente Kommunikation: Ziele und Prozesse regelmäßig und verständlich erklären.
  • Feedbackkultur etablieren: Regelmäßige Gespräche, kurze Feedbackzyklen und partizipative Formate fördern Wachstum.
  • Werte sichtbar machen: Gelebte Unternehmenskultur schafft Identifikation.

Yvonne Vertes betont, dass diese Maßnahmen nicht als kurzfristige Reaktion, sondern als Teil einer strategischen Transformation gedacht werden sollten.

Dialog als Schlüssel zum Generationenverständnis

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Generation Z erfordert mehr als Maßnahmen – sie braucht echtes Interesse und Dialogbereitschaft. Junge Mitarbeitende möchten gehört, verstanden und ernst genommen werden. Gleichzeitig sind sie bereit, Verantwortung zu übernehmen und aktiv mitzugestalten – wenn der Rahmen stimmt. Der Austausch zwischen den Generationen darf dabei nicht auf formalisierte Formate beschränkt bleiben. Entscheidend ist, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der generationsübergreifende Perspektiven als Ergänzung verstanden werden – nicht als Konfliktlinie. Führungskräfte, HR-Abteilungen und Teams profitieren davon, wenn sie Unterschiede nicht nivellieren, sondern produktiv machen. Die Bereitschaft, sich gegenseitig zuzuhören, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Wege zu erproben, ist dabei zentral. Yvonne Vertes von Sikorszky macht deutlich, dass zukunftsfähige Organisationen den generationenübergreifenden Dialog nicht dem Zufall überlassen, sondern ihn bewusst gestalten und fördern.

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